Annett Gröschner

Annett Gröschner, geboren am 7.2.1964 in Magdeburg, stammt aus einer Familie von Ingenieuren und Technikern. Ihr Großvater arbeitete im Maschinenwerk Grussonwerk, einer der vier Großfabriken des Schwermaschinenbaus in Magdeburg (und bedeutendes Unternehmen des Maschinenbaus in Deutschland), ihr Vater war im Magdeburger Institut für Gefrierwirtschaft tätig. Der passionierte Frost-Forscher Peter Gröschner verfasste unter anderem die Broschüre „Das Gefrieren im Haushalt“ (1966), bevor er sich auf die Herstellung von Eiskrem spezialisierte (was später für Gröschners Roman „Moskauer Eis“ bedeutsam werden sollte). Die Mutter von Annett Gröschner wurde im Januar 1945 verschüttet, als englische Bombenflugzeug Magdeburg schwer zerstörten. In der Elbe-Stadt aufwachsend, erlebte Gröschner den widerspruchsvollen Alltag des real existierenden Sozialismus in der DDR. Sie besuchte die Erweiterte Oberschule und arbeitete nach dem Abitur 1982 als Ankleiderin an den Bühnen der Stadt Magdeburg. 1983 zog sie nach Berlin und studierte an der Humboldt-Universität Germanistik; 1988 schloss sie ab mit der Diplomarbeit „Authentizität mit tödlichem Ausgang. Die Verbindung von Persönlichkeit und lyrischem Werk Inge Müllers im Kontext seiner Entstehung und verspäteten Rezeption“. 1990/91 war Gröschner Mitarbeiterin der von ihr mitbegründeten Frauenzeitschrift „Ypsilon“; von 1992 bis 1996 arbeitete sie als Historikerin für das Prenzlauer-Berg-Museum und realisierte zahlreiche Ausstellungs- und Buchprojekte. Von 1994 bis ...